Fotoserie: Zufallserkundungstour

von Gisela Erlacher

Watzlawick sprach davon, der Erfinder seiner Wirklichkeit  zu sein und das Wissen um die Möglichkeiten zu haben, sie anders zu gestalten. Ich gestalte unterschiedliche Wirklichkeiten als Fotografin.

Mein Thema sind Gestaltungen wie eigenwillige Arrangements in vermeintlich alltäglichen Situationen. Zu finden sind sie da, wo das Unperfekte und Unfertige seinen Reiz zeigen kann: an Stadträndern, in Dörfern und kleinen Ortschaften, wo improvisiert, repariert, präsentiert, gebaut, und gelagert wird.

Funktionale Zusammenhänge werden mittels Framing unterbrochen oder ausgeblendet und Verbindungen zwischen anderen Elementen konstruiert. Der ironische, leicht verschobene Blick lässt die zufälligen Stillleben ihre unsinnigen und irrationalen Aspekte entfalten. An die Stelle der vertrauten logischen Rationalität tritt ein Spiel mit der Unsicherheit und dem Unerwartetem. Es entsteht ein beunruhigendes Gefühl, Skurrilität, Humor, etwas Poetisches, Ungreifbares – vielschichtige Bilder, so uneindeutig wie das Leben.

(c) Gisela Erlacher 2020

ZUR KÜNSTLERIN: Gisela Erlacher lebt in Wien. Psychologie-Studium an der Universität Klagenfurt und Kamera an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Seit den 90er Jahren Arbeit an Projekten zeitgenössischer Architektur und Themen des urbanen und suburbanen Raumes.
2010 Publikation cut im Wieser Verlag, Klagenfur/Celovec. 2015 Himmel aus Beton / Skies of Concrete Park Books, Zürich – ein 4Jahres Projekt über das Leben im Junk Space, in sich zunehmend verdichtenden Megacities wie Chongqing, London, Shanghai.

Aktuelle Ausstellung in Villach – GISELA ERLACHER – „Leben im Junkspace“, 08.04. – 17.04.2021

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